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Clairsentience


Serge Benhayon

Die Fähigkeit, klar zu fühlen

Oft wird Clairsentience übersetzt mit „Hellsichtigkeit“ oder „übersinnlichen“ und „übernatürlichen“ Fähigkeiten. Dies ist nicht korrekt.

Clairsentience ist einfach die Fähigkeit, klar zu fühlen.

Diese Fähigkeit ist nicht einigen wenigen Vorbehalten, die mit einer besonderen geistigen Gabe gesegnet sind. Jedes Baby wird mit Clairsentience geboren und als Kinder machen wir noch viel Gebrauch von unserem echten 6. Sinn:

In der Schulklasse weiß ich, wer mich mag und wer nicht.

Ich komme nach Hause und weiß, ob mit den Eltern alles in Ordnung ist oder ob Streit in der Luft hängt.

Ich weiß, wenn mich jemand anlügt.

Dies ist keine gespenstische abnorme Fähigkeit – es ist für Kinder das Natürlichste in der Welt.

Clairsentience ist Wissen – klar und deutlich, ohne Zweifel – und hat nichts mit den vagen Vermutungen zu tun, die uns unser Bauchgefühl vermittelt. Bauchgefühle beruhen auf emotionalen Reaktionen wie Ängsten, Sorgen, Ärger, Erwartungen und Idealen und sind daher wechselhaft und unstabil.

Clairsentience ist eine Fähigkeit des Inneren-Herzens,

Energie wahrzunehmen

und macht uns in unserer Essenz aus.

Unsere „Erwachsenen-Welt“ ist jedoch nahezu frei von Clairsentience, weshalb dieser Begriff im Laufe der Zeit mehr und mehr mystifiziert wurde.

 

Warum?

 

Mit Clairsentience sind Kinder Meister der Herausforderung für alle, deren Leben nur auf der Wahrnehmung von 5 Sinnen (Tasten, Riechen, Schmecken, Sehen, Hören) beruht.

Wahrscheinlich kennt jeder die Beharrlichkeit von Kindern, die sich einfach nichts vormachen lassen. Aber wenn man ihnen lange genug von Bienchen und Blümchen erzählt, geben sie womöglich irgendwann Ruhe und „glauben“ daran, dass Störche Babys bringen.

Jeder kennt vielleicht auch die Feiern, bei denen alle Erwachsenen nichts sagen, aber ein Kind lauthals in die Runde fragt: „Warum trägt Onkel Heinz eine Perücke?“ - oft gefolgt von der klassischen Reaktion der Erwachsenen: „Pschschscht, sei ruhig, sowas sagt man nicht!“

Irgendwo zwischen Kindergarten und den ersten Grundschuljahren lernt man als Kind, sich anzupassen, seine Clairsentience auf geschickte Weise herunter zu dimmen, so dass man nicht mehr so herausfordernd für seine Umwelt ist.

Die Clairsentience eines Kindes zu brechen, ist die beste Möglichkeit, es zur Fügsamkeit zu erziehen. Die meisten Erwachsenen sind nach überstandener Schulzeit genau das: Fügsam.

Wenn man gelernt hat, gegen sein Inneres-Herz zu entscheiden, ist man zu dem fähig, was Kultur und/oder Religion von einem verlangt und zu dem, was den heutigen gesellschaftlichen Alltag aufrecht erhält: funktionieren, besser werden, hier und da selbst lügen, sich anpassen, nicht egoistisch sein, andere wichtiger als sich selbst nehmen, Toleranz usw.

Deutlicher ausgedrückt: Wir haben gelernt,

  • ja zu sagen zu Dingen, die wir eigentlich nicht wollen,

  • die Grenzen unseres Körpers zu ignorieren,

  • in einer Gruppe, die anders denkt zu schweigen, um nicht aufzufallen,

  • auf das hören, was andere sagen,

  • sich anders als die anderen zu fühlen,

  • Meinungen zu haben,

  • ...

Diese Verhaltensweisen sind die Grundlage für Selbstzweifel, Selbstunsicherheit, Unerfülltheit, Streit und Zwist und vieles mehr. Der Mensch ist in diesem Zustand dazu in der Lage, Berufe zu erlernen, die er eigentlich nicht mag. Er ist dazu fähig, Partnerschaften einzugehen, die ihm nicht gut tun. Er kann länger arbeiten als der eigene Körper eigentlich in der Lage ist.

Sich von seiner Clairsentience abzuschneiden ist daher eine der Ursachen für die Volks-Plagen Erschöpfung, Burnout, Depression, Suchtverhalten, und für kulturelle, politische und religiöse Trennung...

Aber Clairsentience ist nie weg. Wir wissen, dass etwas in uns und in der Welt nicht stimmt, wenn wir auch vielleicht nicht darauf hören.

 

Ehrlichkeit ist der erste Schritt zurück zu dieser Verbindung mit der eigenen Essenz.

 
  • Benennen, wenn etwas nicht stimmt,

  • Fragen, warum Dinge so sind,

  • Stoppen, wenn etwas schmerzt,

  • ...

Sind das nicht die Dinge, die für Kinder normal sind?

Viele, die diese Ehrlichkeit wieder mehr ausdrücken, werden heutzutage als „hochsensibel“ bezeichnet oder mit ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) diagnostiziert.

Eigentlich wird aber jeder hoch sensibel geboren. Die Diagnose „Hochsensibilität“ bezeichnet nur eine mögliche Übergangs-Phase hin zurück zu Clairsentience. Bei manchen Menschen kann diese lange anhalten und Probleme mit sich führen, wenn sie in ihren Erwartungen an die Welt verharren, anstatt sich ganz auf sie einzulassen und sie aktiv zu verändern.

ADHS ist ein Verhaltensmuster, das auftritt, wenn die Welt von außen versucht, das Wissen des Inneren-Herzens beim Kind zu brechen. Eigentlich ist das Kind gesund, aber die Welt um es herum krank, und das Kind ist der Anzeiger.

 

Clairsentience ist keine Krankheit.

 

Ein Mensch, der seinen wahren 6. Sinn nutzt, ist fähig, am Leben der Gesellschaft teilzunehmen.

Clairsentience ist ein Beobachten der Welt und des Lebens. Das Beobachten führt zu tiefem Verständnis für weite Zusammenhänge.

Und Erwartungen, Bewertungen, Frust, Ärger, innere und äußere Flucht versiegen.

Das Leben hört auf, „mir zu passieren“ und ich beginne, mein Leben wieder zu bestimmen. Es ist eine selbstbestimmte, tief verbundene Weise, angstfrei zu leben.