Frankreich ohne Baguette?

Schon Wochen vor unserem Frankreich-Urlaub hatte ich den Duft von frischem Baguette in der Nase.
Dabei hatte ich vor 4 Jahren bemerkt, dass meinem Körper Weizenmehl (alles glutenhaltige Getreide: Weizen, Dinkel, Roggen, Hafer...) nicht gut bekommt.
Bei meiner ersten Universal Medicine Fortbildung machte ich gleichzeitig meine erste Erfahrung mit glutenfreier Diät. Damals verbrachte ich 4 Tage im Seminarhaus, ohne Brot oder andere Getreideprodukte zu mir zu nehmen - und das hatte eine entscheidende Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden:
Am 5. Tag schon hatte ich keine Akne mehr, mit der ich mich 15 Jahre geplagt hatte. Außerdem fühlte ich mich leicht und wach und fröhlicher, so dass ich entschied, Gluten weitgehend aus meiner Diät zu streichen.
Ich ging das ganz locker an, kaufte selbst kein Brot und Müsli mehr, aß aber bei Freunden oder im Restaurant noch Pizza oder Mamas Nussecken - und all die anderen leckeren Mehlspeisen. Das war für mich kein Leidensweg von Verzicht und Darben, sondern ein ziemlich spannender Prozess – wie ein wissenschaftliches Experiment mit meinem eigenen Körper.
Ich beobachtete folgendes nach Genuss von Gluten:
Müdigkeit
weniger Lust, mich zu bewegen
Steifheit in Gelenken und Muskeln
schnell wiederkehrendes Hungergefühl
Völlegefühl
gespannter und harter aufgeblähter Bauch
Lust auf Süßes
länger schlafen und morgens schlechter aus dem Bett kommen
unreine Haut
schnelle Frustration, Ängstlichkeit, Selbstunsicherheit
Streß und Eile im Alltag
Härte im Körper, die es schwer macht, mich selbst zu fühlen
Nach ca. 9 Monaten des Experiments war klar geworden, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen den beschriebenen Symptomen gab und dem Verzehr von Gluten.
Es war wirklich verblüffend. All diese Dinge waren in meinem Alltag Normalität gewesen. Möglicherweise leidet ein Großteil der Gesellschaft an den meisten dieser Symptome, versteckt hinter Kaffee-Konsum, Hobbys, Unterhaltung, TV...
Vielleicht vertragen wir alle kein Gluten?
Nun – für mich war klar, Gluten ist passé und es fiel mir nicht schwer.
Aber in Frankreich war alles anders. ÜBERALL BAGUETTE. Nach 4 Jahren ohne Gluten und ohne Sehnsucht danach packte es mich und ich wollte noch einmal das Feeling dieser krachfrischen, goldgelben, frisch duftenden längsten Praline der Welt haben (nicht zu verwechseln mit einem nur halb so leckeren Schoko-Riegel).
Zuerst dachte ich: „Ist ja klar, Frankreich-Baguette, das ist wie Italien-Pizza, das ist Tradition, lecker und normal.“
Aber ehrlich gesagt –
ist es normal, dass man Lust auf etwas hat, was offensichtlich dem eigenen Körper schadet?
Wieso ist das so?
Nachdem ich eine Weile lang um die Bäckereien geschlichen war, entschied ich mich, für ein Baguette. Was sollte schon passieren?
Was passierte?
Das Baguette war schweine-lecker und knusperte verführerisch, mein Bauch blähte und verspannte sich, ich bekam Heißhunger auf Süßigkeiten, ich wurde gereizt, hatte innerhalb von 2 Tagen ein Ekzem, das sich über Wochen hielt und hatte am ganzen Körper Mückenstiche und Bremsenbisse, während ich in der ganzen Woche zuvor verschont geblieben war.

Das Gefühl im Körper in den Tagen danach war so furchtbar, dass mir die Lust auf Baguette schnell wieder vergangen war. Blieb aber die Frage, warum überhaupt im eigenen Körper das Gefühl von Heißhunger auf etwas entsteht, obwohl sowohl Körper als auch Verstand wissen, wie ich mich damit verletze!
Wem oder was in mir ist es völlig gleichgültig, wenn ich mir selbst schade?
Es scheint in mir eine Art Intelligenz zu wohnen, welche mich zu Handlungen bewegt, die meinem Körper kontinuierlich schaden und der das egal ist.
Diese Art von liebloser Intelligenz ist in Wahrheit nicht besonders intelligent!
Gibt es diese den Körper leugnende Intelligenz in uns allen?
Basieren unsere Kulturen und Traditionen in Wahrheit auf dieser lieblosen Intelligenz - und nicht auf Liebe?
Schlagen wir uns deshalb seit jeher gegenseitig die Köpfe ein?
Und - kann es sein, dass diese lieblose Intelligenz im Laufe der Zeit dafür gesorgt hat, dass uns unsere Kulturen aus allen Winkeln mit Angeboten überhäufen, dem eigenen Körper oder uns gegenseitig zu schaden?
Angenommen der Konsum von Brot führe dazu, dass unsere Körper so dicht und verspannt sind und wir zu Stress und Härte neigen...
Dann wäre Brot für uns ein Mittel, das den Körper schwächt. Dann wäre Brot kein Lebens-Mittel sondern ein Mittel zur Selbstverletzung. Zugegeben eine eher krasse Vorstellung. Aber Süßspeisen und Alkohol gehören auch zum ankerkannten Kulturgut und hier ist die Schulmedizin schon soweit einzugestehen, dass sie Verursacher großer Volkskrankheiten sind (Adipositas ...).
Dann wären Traditionen und Kulturen beeinflussend dahingehend, dass wir uns Tag für Tag aufs Neue schwächen.
Was ist das Ziel dieser Intelligenz?
Geht es darum, unseren Körper zu schwächen, weil wir in einem gesunden Körper uns selbst - und damit Gott fühlen könnten?
Leben wir überhaupt in Frieden in Europa, wenn wir uns alltäglich so selbst verletzen, dass wir ein Streß- und Erschöpfungs- und Krankheitsniveau wie zu Kriegszeiten erreicht haben?